18.12.2012
Achtung Wal & Co.!? (Natur)
Es ist schon
atemberaubend und unheimlich zugleich … die Begegnung mit einem Wal, unterwegs
im Seekajak draußen auf dem Meer. In dem folgenden Video ist eine solche
Begegnung gefilmt worden. Ein Orca taucht neben einem Kajak auf, fliegt durch
die Luft, landet wieder im Wasser und drückt wohl dabei das Kajak unter Wasser:
www.youtube.com/watch?v=qdmKx_tONAQ
Ob dieses
Video echt ist, wird immer wieder angezweifelt; denn z.B. Im Vergleich zu den
Seekajaks (ca. 5 m lang) scheint der Orca mindestens 3x so lang zu sein,
obwohl in der Realität ein Orca max. 7-9 m lang wird, außerdem erscheint der
dort gezeigte Orca sehr scharf, während die abgebildeten Kanuten alle recht
unscharf aufgenommen wurden!? Dennoch, es ist durchaus vorstellbar, dass
Walbegegnungen genau so ausgehen könnten. Jedoch werden wahrscheinlich die
Begegnungen mit einem Wal eher so ablaufen:
www.youtube.com/watch?v=GIrsrRnerHY
>
ab 6. Minute
oder so:
www.youtube.com/watch?v=Alj6G_oFY4E
(Begegnung mit Orcas)
So etwas
passiert relativ selten und trotzdem ist das sicherlich schon tausendfach
passiert, ohne dass wirklich etwas „passiert“ ist! Also, es besteht eigentlich
kein Grund, bei einer Begegnung mit einem Wal ängstlich zu werden. Wirklich?
Im SEA
KAYAKER berichten Birgit Piskor und Perry Abedor in dem Beitrag:
„In awe, in trouble. A too-close encounter with gray whales“
eine allzu
nahe und folgenschwere Begegnung mit einem Grauwal.
Sie paddelten
beide zusammen in einem Sit-on-Top-Kajak ca. 2-3 km hinaus aufs offene Meer, um
Grauwale zu beobachten:
http://de.wikipedia.org/wiki/Grauwal
Es ist schon
ein besonders Gefühl, die Wale dann mehr oder weniger nah vom eigenen Kajak
auf- und abtauchen oder entlang der Wasseroberfläche schwimmen zu sehen. Als
die Wale mal wieder allzu weit entfernt gesichtet wurden, rieb Perry mit seinen
Händen seitlich am Rumpf entlang und hoffte, mit dem dabei erzeugten Geräusch
die Aufmerksamkeit der Wale auf sich zu ziehen. Aber es passiert nichts, 10
lange Minuten nichts. Dabei hofft Birgit
so sehr darauf, dass auch sie es mal erleben dürfte, dass ein Grauwal sich
parallel zum Kajak legen und „streicheln“ lassen würde.
Dann,
urplötzlich, praktisch aus dem Nichts tauchte etwa 7 m vom Kajak entfernt ein
Wal auf, statt sich aber quer zum Kajak zu legen flog er dicht neben dem Kajak
fast gänzlich durch die Luft und tauchte nach einer gefühlten Ewigkeit wieder
ab. Zurück blieb nur ein 1,50 Meter hoher Brecher, der durchaus das Zeug dazu
hatte, das Kajak zu kentern. Da tauchte genauso unerwartet auf der anderen
Seite etwa 3 m vom Kajak entfernt ein zweiter Wal auf, und zwar so unmittelbar
vor Birgit, dass sie nichts anderes
mehr sehen konnte, kein Land, keinen Himmel, nur noch Wal, der immer höher und
höher gen Himmel zu steigen schien, sich dann drehte und kurz vorm Abtauchen
mit der Schwanzflosse das Zweikajak in der Mitte traf und zerbrechen ließ. Der
Wal begab sich anschließend auf Tauchstation und die beiden Kanuten ebenfalls,
wenn auch unfreiwillig. Als sie wieder die Wasseroberfläche erreicht hatten,
berührte Perry noch kurz den
Grauwal, bevor beide Wale genauso schnell abtauchten wie sie vorher aufgetaucht
waren.
Birgit schmerzten ein Bein und der Rücken,
während Perry völlig unversehrt blieb. Dann hieß es ca. 2-3 km Richtung Küste zu schwimmen, bei
Seitenströmung und durch die Brandungszone hindurch. Auch wenn Birgit auf Grund ihrer Verletzungen nur
auf dem Rücken schwimmen konnte, schaffte sie es nach einer Ewigkeit, mit Perry den Strand zu erreichen … 45
Minuten vor Sonnenuntergang.
Ist das nun
ein Anlass für uns Kanuten, sich vor der Begegnung mit Walen zu fürchten? Rein
statistisch besteht dazu kein Grund; denn dies war bislang die erste
folgenreiche Kollision zwischen Wal und Kanu. Experten vermuten, dass es sich
hierbei um noch junge Grauwale handelte, die beim „Spielen“ an der
Wasseroberfläche sich in ihrem Übermut einfach verschätzt hätten.
…. dann
dokumentiert das folgende Video, gefilmt von einem Auslegerkanu aus, die zweite
Kollision mit einem Wal:
www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=rYQrI7X4mPk
(3.2.13)
Haien dagegen sollten wir jedoch – ab einer
bestimmten Größe – aus dem Weg gehen. Das wissen wir nicht nur seit Freya Hoffmeister, die bei ihrer
Australienumrundung 2009 eine Beißattacke heile überstand. Lediglich ihr
Seekajak hatte ein paar „Bisswunden“! In dem folgenden Beitrag „Sharks and Skis“ erfahren wir mehr
über die „Bissigkeit“ von Haien. Rob
Mousley berichtet über eine Vielzahl von folgenreichen Begegnungen zwischen
Surf-Ski-Kanuten und Haien, die sich im Laufe der Jahre ereignet haben:
www.surfski.info/latest-news/item/76-sharks-and-skis.html (2007)
Quelle:
SEA KAYAKER, Nr. Oct. 2012, S.34-38
Link: www.seakayakermag.com/2012/Dec12/awe.htm